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Facebook in Switzerland: The new camp fire

I’ve written a short piece for Die Weltwoche on Facebook usage and phenomena in Switzerland:

Das neue Lagerfeuer
1,8 Millionen Schweizer sind auf Facebook. Neues verbreitet sich wie ein Virus. Nebenwirkungen inklusive.

«Doch Facebook beeindruckt nicht nur durch schiere Zahlen: Für Aufsehen sorgen auch regelmässig Gerüchte, Moden und mehr oder minder ernst gemeinte Facebook-Erweiterungen (sogenannte Anwendungen), die sich unter den Benutzern mit der Geschwindigkeit und Aggressivität von Schweinegrippe-Viren ausbreiten. So gründeten enttäuschte Gegner der Minarett-Initiative unverzüglich nach deren Annahme die Facebook-Gruppe «Ich schäme mich für das Resultat der Minarett-Initiative!». Am Morgen nach dem Abstimmungssonntag waren der Gruppe bereits über 30 000 Personen beigetreten. Allerdings hatten die Initiativbefürworter eine Gegengruppe gebildet – «Ich schäme mich nicht für das Resultat der Minarett-Initiative!» – und lieferten dem Original eine fulminante Aufholjagd. Heute liegen die Zahlen bei 83 000 respektive 67 000 Mitgliedern. Dieses Mobilisierungspotenzial von Facebook demonstrierten auch die politischen Laien Francisca Brechbühler und Michael Caviglia, die mit ihrer «Bye Bye Billag»-Gruppe zur Vereinfachung und Reduktion der Pro-Kopf-Gebühren für Radio und TV innert Kürze 40 000 Unterstützer gewannen. Unterdessen ist eine Volksinitiative in Arbeit, der Preisüberwacher hat sich öffentlich Gedanken über eine Abschaffung der Inkassostelle Billag gemacht, und selbst Bundesrat Leuenberger will weitreichende Änderungen am Gebührensystem vorantreiben.»

Read the complete article on Weltwoche online. (Article PDF)

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Le Michael Jackson de Steffisburg

Taking on the original signature of ats, I briefly went back to my roots as a local reporter in Steffisburg:

Franz Linder Wer auf den Parkplatz des Beizers und Kunstsammlers im Steffisburger Oberdorf einbiegt, erlebt eine Begegnung der dritten Art: Eine fünf Meter hohe Statue des jüngst verstorbenen «King of Pop» Michael Jackson überblickt majestätisch den Hinterhof, Blumen trauernder Fans zu Füssen. Beim Betreten von Linders «Pizzerante da Francesco» geht das Staunen erst richtig los: Rund ein Dutzend Unikate schmücken die Wände, darunter das Platinalbum für 25 Millionen verkaufte Exemplare von «Thriller», eine der berühmten Uniformjacken sowie eine Papierserviette des «Palace» Gstaad, auf die Jacko einst eine Widmung für seine Vertraute Liz Taylor kritzelte. Mit den mittlerweile «gut versicherten» Devotionalien will die Familie Linder ihr Restaurant zum Museum und das «Grotto» im Untergeschoss zur Gedenkstätte ausbauen. Bereits laufen die Bauarbeiten, Eröffnung soll Ende August sein. «Für Stammgäste, die nicht so auf Jacksons Musik stehen, ändert sich absolut nichts», versäumt Wirt Linder («traditionelle Schweizer Küche») nicht zu erwähnen. (ats)

Die Weltwoche, Pop ohne Rock, 16.07.2009
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Short notes on Schmidt, Wales, Arrington and Zuckerberg

A couple of monts ago, I wrote a few micro-portraits of influential tech leaders for a ranking of what the Weltwoche considered the «Global Elite» at this point.

17. Eric Schmidt, Chairman von Google. Ba­rack Obamas Angebot, als «Chief Technology Officer» der USA zu dienen, hat er abgelehnt. Zu sehr ist Eric Schmidt, Chef der Suchmaschine Google, damit beschäftigt, als «Erwachsener vom Dienst» die beiden 35-jährigen Google-Gründer Sergey Brin und Larry Page bei der Stange zu halten. Schmidt leitet die Geschicke der mächtigsten Internetfirma im Triumvirat mit den beiden, und gemeinsam haben sie die Google-­Services seit Schmidts Einstieg 2001 derart omnipräsent gemacht, dass viele User kaum mehr zwischen Google und dem Web unterscheiden können.

35. Mark Zuckerberg, Gründer und CEO von Facebook. Über 150 Millionen Menschen beträgt die aktive Bevölkerung von Mark Zuckerbergs facebook.com. Täglich meldet sich eine weitere halbe Million an. «Freunde» sammeln, mehr oder minder banale Statusmeldungen verfassen und «Anstupser» verteilen – das ist Facebook. Damit verbringen die Mitglieder des weltgrössten Sozialnetzwerks an jedem Tag 2,6 Milliarden Minuten.

43. Jimmy Wales, Wikipedia-Gründer. Wales hasst den Begriff «crowdsourcing». Trotzdem ist seine Online-Enzyklopädie Wikipedia nebst dem offenen Betriebssystem Linux der Beweis für die Macht dieses Prinzips. In acht Jahren hat eine globale Menge («crowd») von begeisterten Freiwilligen mit wikipedia.org die umfangreichste Enzyklopädie und eine der zehn meistbesuchten Websites des Planeten geschaffen. Als Wales kürzlich zur alljährlichen Wikipedia-Spendenrunde aufrief, trugen Tausende von Nutzern die nötigen sechs Millionen Dollar im Handumdrehen zusammen. Falschinformationen – so starb etwa US-Senator Ted Kennedy jüngst den Internet-Tod bei Wikipedia – führen zwar immer wieder zu Diskussionen um das offene Wiki-Prinzip. So wie kein Mensch mehr ohne Google-Hilfe im Internet surft, ist aber ein Web ohne Wikipedia schlicht nicht mehr vorstellbar.

44. Michael Arrington, Gründer von Tech­Crunch. Sie tragen so exotische Namen wie ­Wuala, Amiando oder Meebo, träumen vom Erfolg à la Facebook und hoffen auf die Aufmerksamkeit eines Mannes: Michael Arrington, Chefblogger von techcrunch.com, kann als wichtigster Königsmacher des Silicon ­Valley den entscheidenden Impuls zum Erfolg eines Web-2.0-Start-ups geben. Nicht zuletzt dank seiner legendären Partys verfügt der Networker über jenen Wissensvorsprung, der TechCrunch zum wichtigsten Blog aus der Internet-Gründerszene macht. Als TechCrunch vergangenen Sommer erstmals in der Schweiz einen Event abhielt, strömten die Leute herbei, um in zwanzigsekündigen «elevator pitches» einen Platz an Arringtons Sonne zu ergattern.

Weltrangliste der Macht